Methoden der Arbeit

1. Alltagsstrukturierung

Aufgrund der Tatsache, dass viele der Mädchen aus „ chaotischen” Verhältnissen kommen, ist es wichtig, klare Strukturen zu schaffen und Sicherheit zu vermitteln.
Der Alltag wird für die Mädchen einschätzbar und klar. Es gibt ein altersabhängiges Regelwerk mit klar gegliedertem Tagesablauf.

 

2. Zusammenarbeit mit Schulen

Die Mädchen besuchen die öffentlichen Regelschulen. Eine intensive Zusammenarbeit mit dem Lehrkörper ist notwendig, um die Auffälligkeiten der Mädchen und deren Ursachen zu erklären und im pädagogischen Umgang, Hilfen und Anregungen zu geben.

Wenn ein Mädchen aufgrund psychischer Labilität zunächst die Schule nicht besuchen kann, gibt es die Möglichkeit der Schulpflichtbefreiung und der hausinternen Förderung.

3. Elternarbeit

Die Eltern waren/sind oft die wichtigsten Bezugspersonen der Mädchen.
Diese emotionale Bindung zu respektieren, aufrecht zu erhalten und eventuell zu fördern, ist ein wesentlicher Aspekt zur Stabilisierung der Mädchen. Deshalb werden regelmäßige Telefon-, Brief- und eventuelle Besuchskontakte von uns vorbereitet und unterstützt.

Weiterhin versuchen wir den Eltern zu verdeutlichen, dass wir kein Elternersatz sind, somit nicht in Konkurrenz treten und die Eltern so zu einer positiven Bewertung des Heimaufenthaltes gelangen können.

Im Rahmen der Elternarbeit ist es unabdingbar, stattgefundene sexuelle Ubergriffe zu verbalisieren und zu thematisieren. Die Eltern müssen wissen, dass wir über den Missbrauch Bescheid wissen und den Mädchen Glauben schenken.
Wir bieten außerdem Unterstützung bei der Aufarbeitung der familiären Konflikte.

4. Heilpädagogisches Reiten

Das Pferd als Medium in der heilpädagogischen Arbeit bietet die Möglichkeit sich auf vielfältige Weise mit seinem Wesen, seinem Charakter und seinem Äußeren auseinanderzusetzen.
Es ermöglicht die Projektion von W ünschen und Bedürfnissen, die im Umgang mit dem Pferd umgesetzt werden kann.

Die Ziele des heilpädagogischen Reitens im Einzelnen sind:

  • Körpererleben
  • Sinneswahrnehmung
  • Emotionalität
  • Grenzen wahrnehmen und setzen
  • Durchsetzungsvermögen
  • Naturerleben
  • Gemeinschaftsfähigkeit

Alle genannten Aspekte haben zum Ziel, den Mädchen zu einer positiven Selbstwahrnehmung zu verhelfen, als Voraussetzung für die Entwicklung von Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen.

Aufgrund der örtlichen Gegebenheiten sind den Mädchen sportliche Aktivitäten, wie Basketball, Tischtennis, Federball, Fahrrad fahren, Inlineskating, etc. möglich.
Des weiteren stehen in Hünfeld öffentliche Sporteinrichtungen und Vereine zur Verfügung.

5. Psychotherapeutische Betreuung

Viele Mädchen sind psychiatrieerfahren, bzw. kommen direkt von einem stationären psychiatrischen Aufenthalt in die Wohngruppe. Daher ist es wichtig, daß auch weiterhin psychotherapeutische Betreuung gewährleistet wird. Wir arbeiten daher eng mit Kinder- und Jugendpsychiatrien, sowie mit ortsansässigen Psychologinnen zusammen, damit ein therapeutisch wertvoller Wechsel zur hauseigenen Psychologin gewährleistet ist.

6. Ferienfreizeiten

Mindestens einmal im Jahr findet eine mehrwöchige Ferienfreizeit verpflichtend für alle Mädchen statt.
Die Mädchen haben dort die Gelegenheit sich in anderen Lebenszusammenhängen wahrzunehmen und auszuprobieren.

Zielsetzungen einer Freizeit sind zum einen Orientierungs- und Handlungsfähigkeit in einer fremden Umgebung zu fördern, zum anderen den Zusammenhalt der Gruppe zu stärken.

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